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Die Mittagsblume auf Teneriffa

Ein ganz besonderes Kraut

Wenn Sie das nächste Mal auf Teneriffa unterwegs sind, dann achten Sie doch einmal auf die meist rot blühenden Felder niedrigwachsender Pflanzen – es ist nicht nur einfach ein wild wachsenden Unkraut, sondern ein sehr besonderes und vielseitiges Kraut.

Der Ursprung dieser Pflanze ist eigentlich die Kap-Region Südafrikas, aber sie ist auch auf den Kanarischen Inseln zu finden – die Mittagsblume oder Eiskraut oder Sodapflanze.

Sie ist nicht nur ein genügsamer Bodendecker, der sich gut vermehrt, sondern auch ein wahres Wundermittel.

Auf Lanzarote wurde die Mittagsblume als Nahrung genutzt und als Grundlage für die Seifenherstellung exportiert.

Aber nur bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, von da an wurde Seife industriell hergestellt.

Aber auch heute noch – oder besser heute wieder – ist die Mittagsblume sehr gefragt.

Waltraud Marschke entdeckte die Pflanze im Jahr 1994 wieder neu und begann mit ihren Experimenten.

Sie fand heraus, dass der frisch gepresste Pflanzensaft bei verschiedenen Hautkrankheiten sehr heilsam war.

Eine Weiterentwicklung waren dann Salben aus den Auszügen.

Der Erfolg gab ihr Recht. Viele an Neurodermitis erkrankte Kinder spürten schon nach den ersten vorsichtigen Versuchen mit Bädern ganz enorme Linderung und waren schon nach einer 14tägigen Badekur frei von Symptomen.

Es wurde weiter geforscht mit dieser Wunderpflanze und die Mittagsblume ist nun auch Grundstoff für Sonnenschutzmittel, als Heilmittel für Hautschädigungen nach Strahlentherapien, gegen Juckreiz, Schmerz, Schwellung und Rötung der Haut.

Was ist eigentlich das Besondere an dieser Mittagsblume?

Die Antwort ist ganz simpel: Sie hält am Tag die Luft an.

Das Verschließen der Atmungsöffnungen an den Blattunterseiten am Tage verhindert das Austrocknen und bindet damit das aufgenommene Kohlendioxid an ein Molekül.

Die Weiterverarbeitung zu Zucker und Sauerstoff findet damit erst am nächsten Morgen statt.

Dazu kommt die Fähigkeit der Blume Salz zu sammeln und dieses Salz wiederum dient der Produktion von Fruchtsäuren.

Die Fruchtsäuren zusammen mit Zuckeralkoholen, Magnesium und der Aminosäure Prolin bilden den Feuchthaltefaktor, also Wasser wird gebunden.

Schneiden Sie mal einen Zweig ab – erst nach Wochen trocknet er aus.

Das alles ist nur nur eine sehr vereinfachte Darstellung der Möglichkeiten, die uns diese Pflanze bringt.

Aber vielleicht nicht uninteressant, wenn Sie bei Ihrem Teneriffa-Urlaub – vor allem im Osten und Süden der Insel unter der prallen Sonneneinstrahlung – auf die Felder mit blühenden Mittagsblumen stoßen und sich fragen, wie können diese Blumen in dieser Hitze überleben.

Sie speichern eben ihr Wasser und man bekommt schon mal nasse Füße, wenn man durch so ein Blumenfeld läuft.

Sie sind wunderschön, blühen meist rot – aber auch in anderen Farben und wenn Sie bei Ihrem Badeurlaub auf Teneriffa einen Sonnenbrand erleiden, dann versuchen Sie es doch einfach selbst einmal: zerquetschen Sie ein paar Blätter der Mittagsblume und legen sie auf die verbrannte Haut – die kühlende Wirkung lindert sofort den Schmerz macht die Haut wieder elastisch.

Übrigens – ein kleiner, blütenloser Trieb mit nach Hause genommen und auf die sonnige Fensterbank in einen Topf gesetzt wird anfangen zu wachsen und nach nur kurzer Zeit haben Sie die tolle Mittagsblume als Urlaubserinnerung in der Wohnung.

Sie vermehrt sich schnell und Sie haben mit ihr eine natürliche Bereicherung Ihrer Hausapotheke.

Eine tolle Pflanze!