Die Herkunft der Guanchen
Los Guanches, die Guanchen, sind die Ureinwohner von Teneriffa vor der spanischen Eroberung und es ist heute auch die Bezeichnung für die Einwohner aller kanarischen Inseln, obwohl ursprünglich nur die Einwohner Teneriffas so genannt wurden. Als Synonym bzw. als zumindest ähnlicher Begriff wird manchmal „Altkanarier“ benutzt.
Die Herkunft der Guanchen ist und bleibt bis heute ein Rätsel.
Es gibt verschiedene Theorien über die Herkunft dieses Urvolkes, aber keine der Theorien konnte komplett bestätigt werden.
Die erste Theorie besagt, dass die Altkanarier von den Berbern aus Nordafrika abstammen. Vermutlich erreichten die Berber die Kanaren ab dem 6. Jahrhundert und bevölkerten Teile der Inseln bis ins Jahr 800. Anschließend gerieten die Kanaren und die Guanchen in Europa in Vergessenheit, bis die Eroberer erneut die Inseln mitten im Atlantik entdeckten.
Eine weitere Theorie erklärt die Herkunft der Guanchen durch die frühzeitige Seefahrt einiger anderer Bevölkerungsgruppen Nordafrikas. Wenn man dieser Theorie Glauben schenkt, dann gab es lange vor den Wikingern und lange vor Kolumbus Seefahrt und Meeresüberquerungen. Vermutlich haben Völker wie die Ägypter und andere Binsenschiffe gebaut und mit diesen den Atlantik überquert und sind dabei auf die Kanaren gestoßen. Thor Heyerdahl, ein bekannter Antropologe, der auf Teneriffa gelebt hat, untermauerte diese Theorie mit einem Nachbau des ägyptischen Binsenschiffes Ra I.
Die dritte Theorie basiert auf der hellen Hautfarbe der Guanchen, woraus man schließt, dass diese aus Europa stammten und als Sklaven oder Kriminelle auf den Kanaren ausgesetzt wurden.
Die vierte der Theorien besagt, dass die Guanchen ihre Wurzeln in Südwesteuropa haben. Diese Theorie basiert auf verschiedenen Fundstücken aus archäologischen Ausgrabungen. Die Fundstücke weisen so viele Ähnlichkeiten auf, dass es sich kaum um einen Zufall zu scheinen handelt.
Des Weiteren wird vermutet, dass die Phönizer um 1100 v. Chr. auf der Suche nach neuen Handelsmöglickeiten auf die Kanaren gestoßen sind und sich dort zeitweise niedergelassen haben.
In weiteren Theorien wird sogar behauptet, dass die Guanchen von entflohenen römischen Sklaven abstammen oder dass es sich bei den Ureinwohnern der Kanaren um Überlebende des untergegangenen Kontinents Atlantis handelt.
Welche dieser zahlreichen Theorien nun die wahre ist, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Es wurden allerdings Analysen des Knochenmarks der Guanchen-Mumien erstellt, welche die Theorie der Abstammung von den Berbervölkern aus Nordafrika bestärken.
Was denken die jetzigen Einwohner Teneriffas über die Ureinwohner?
Man sagt, daß die Guanchen so groß waren wie große Männer mit einer Statur zwischen 1,75 und 1,82 Meter, dazu gut entwickelt, mit großen Knochen, die auf große Kraft schliessen lassen. Viele hatten hellblaue Augen und blonde Haare.
Guanchen-Höhle
Guanchen Stabspringen
Guanchen auf den Felsen…
Guanchendorf
Guanchenhöhle
Das Wort „Guanche“ ist eine kastilische Verformung der von den alten Einwohnern der Insel gesprochenen Sprache: es stammt von der Berber-Sprache ab.
„Wa n Chinet“ bedeutet: der Mann Teneriffas. Wo „Chinet“ bedeutet „Tenerife“. Also, Guanche bedeutet : „Mann von Tenerife“. Das wurde dann für alle Inseln übernommen.
Einige Wissenschaftler vermuten, dass es mehrere Besiedlungsphasen der Kanaren durch die Guanchen gab.
Die Guanchen selbst waren keine Seefahrer. Sie brachten ihre Haustiere mit wie Schweine, Ziegen, Schafe, Hunde aber auch Weizen, Gerste, Erbsen usw…
Laut Jose Luis Concepion sollen sich einige Wörter der Guanchensprache mit berberischen Wörtern decken wie z.B.: Tigot = Himmel, Tigotan = die Himmel, Ahorem = Gerstenmehl, Amon = Wasser oder auch Carian = Korb.
Weitere Informationen über die Guanchen:
Teneriffa: woher die Namen kommen …