Schöne Rundwanderung in Igueste / San Andres
Barranco-Rundwanderung durch den Löwenzahnwald
Die Hauptstrasse von Igueste beschreibt eine scharfe Kurve, dort wo sie den im Winter Wasser führenden Barranco kreuzt. Genau an dieser Stelle biegt links eine kleine asphaltierte Strasse ein.
Diese führt ca. 3 – 3.5 km am Barranco vorbei ins Anagagebirge hoch. Busreisende müssen dieser Strasse folgen, Autoreisende können die Strasse bis zum Ende fahren und dort parken.
Wolfsmilchkaktee am Barranco
Vom Ende der Strasse geht man links in Richtung eines sichtbaren Eisengeländers auf der Anhöhe. Von dort schönen Blick in den wild wuchernden Barranco, zahlreiche kleinere Wasserfälle versprühen im Januar rauschende Anmut.
Die Wanderung kann mit Kindern und auch von Älteren gegangen werden, es ist aber eine Wanderung und kein Spaziergang. Gutes Schuhwerk, im Sommer mindestens 1 Liter Trinkwasser pro Person sind wichtig. Es gibt wenige Stellen mit geringen Abgründen (ca. 3 – 5 Meter), da dort Pflanzen wachsen, sind diese aber nicht schwindelerregend, Kinder sollten dann an der Hand geführt werden, also ein Erwachsener die Vorhut bilden. (Der Pfad ist breit genug für zwei Personen, sollte aber wegen Rutschgefahr nur von erfahrenen Wanderern bei Regen begangen werden)
überall rauscht der Barranco
Anfänglich führt der gut begehbare Pfad im Schatten einer Felswand am linken Barrankoufer entlang. Zahlreiche unterschiedliche Pflanzenarten versprechen hier ganzjährige Blütenpracht, im Januar waren es Ginster, Mandel, Baumlöwenzahn und gelb blühende Bodenpflanzen ähnlich unserer Butterblumen.
Entlang an großen, teilweise auch algenreichen Becken und zahlreichen geräuschreichen, kleineren Wasserfällen, windet sich der Pfad zu einem Baum, an dem Raucher eine kurze Verschnauf – und Rauchpause einlegen können. (Kippen bitte wieder mitnehmen!)
zahlreiche Wasserfälle versprühen rauschende Anmut
Der Pfad steigt die ganze Zeit stetig aber niemals steil an.
Irgendein Bauer bewirtschaftet den Baranko stellenweise, anscheinend erntet er auch die Milch der Wolfsmilchkakteen, jedenfalls kommen wir irgendwann an einem kleinen Kartoffelacker vorbei.
Kurz darauf passieren wir ein Steinmännchen, hier gehen wir nicht links, sondern weiter geradeaus am Barranko entlang. Der linke Weg beendet später am Steinmännchen die Rundwanderung. Der Barranco wird nun mehrfach gequert, sollten die Steine nass sein, ist eine helfende Hand für Kinder angesagt.
Der Eukalyptusriese
Teilweise geht es auch durch dschungelartigen Pflanzenwuchs, jedenfalls ist dieser Teil der Wanderung sehr abwechslungsreich und endet an einer magisch anmutenden Felsformation, die meiner Vermutung nach schon von den Guanchen als Lagerplatz genutzt worden ist. Hinter dem größten Felsen ragt majestätisch ein riesiger Eukalyptusbaum in den Himmel und spendet reichlichen Schatten. Seine Rinde blättert und wer eine Kamera dabei hat, findet hier ein gutes Motiv. Uns links haltend wandern wir nun zum Eukalyptusbaum hoch, und folgen dann dem gut sichtbaren Pfad durch den üppigen Pflanzenwuchs.
An dieser Hütte beginnt links der Aufstieg. Der Berg ruft!
Schon bald erreichen wir die ersten Felder und sehen kurz darauf die Häuser eines verlassen wirkenden Bergdorfes. Die weitere Rundwanderung wird bald steil, ein ca. 250 Meter hoher Bergkamm muß erwandert werden (Steigung 12 -14% geschätzt). Wer quengelnde Kinder sein eigen nennt, kurzatmig ist oder eine angeschlagene Pumpe besitzt, sollte hier wenden und den gleichen Weg zurück gehen.
Wandermutige gehen weiter ins Dorf, hier wird es etwas unübersichtlich, wir müssen soweit als möglich links durchs Dorf, dabei rechts haltend den Hang hoch. Der richtige Weg geht direkt an einem, grau geputzten Haus, mit orangeroten Fensterläden vorbei. Kurz darauf sehen wir auf der anderen Seite eines fast ausgetrockneten Bachbettes eine kleine Hütte mit Wellblechdach.
Der Blick ins Tal
An dieser Hütte beginnt links der Aufstieg (ca. 15 – 20 Minuten). Da dieser Weg nicht oft begangen wird ist er teilweise zugewuchert und nicht immer leicht zu finden. Also auf Trittspuren, Wanderstockstiche achten, und falls man mal in die Irre gelaufen ist, den richtigen Pfad mit Steinmännchen markieren.
Von dem Pfad hat man schöne Ausblicke ins Tal und er führt durch dicht gewucherten Löwenzahnwald, so dass sich die Anstrengung auch wirklich lohnt.
Am Gipfel gibt es einen natürlichen Rastplatz, den man sich mit zahlreichen Eidechsen teilt.
Der Abstieg erfolgt in östlicher Richtung… also vom Aufstiegspfad gesehen links. Teilweise ist der Weg hier steil und kurzstreckenweise auch geröllig, bei Regen nur erfahrenen Wanderern anzuraten. Meiner Einschätzung nach ist der Weg aber auch für Kinder und ältere Wanderer geeignet.
Auch Schwindelfreiheit ist bei der gesamten Wanderung nicht erforderlich.
Der geröllige Abstieg ist auch mit Minikusanriss zu schaffen
Der Abstieg erfolgt fast ohne Schatten, also Sonnenmilch nicht vergessen, auch eine Kopfbedeckung ist anzuraten. Auf der Südseite des von uns erklommenen Berges ist es naturgemäß weniger pflanzenreich, dafür wimmelt es von Eidechsen und Geckos.
Nach ca. 40 minütigem Abstieg erreichen wir wieder den Barranco an der mit Steinmännchen markierten Weggabelung und wandern, uns rechts haltend, zurück.
Die Rundwanderung dauert mit längeren Pausen 3,5 Std. Busreisende müssen noch die Asphaltstrasse rauf und wieder zurück laufen, also gesamt ca. 5 Std.
Von allen Wanderungen die ich auf Teneriffa gemacht habe (ca. 20) war dies die schönste.
Darum angepriesen als:
***** Wanderung
Puntabrava gen Westen/Sonnenuntergang
Beim Abstieg sieht man viele Kakteen und manchmal auch Geckos
Kein Mensch weit und breit
Wenn man die ersten Frösche sieht hat man den Barranco wieder erreicht
Autor: Martin